Unsere Chronik


Der Fanfarenzug Bad Rappenau wurde als „Landjugendfanfarengilde Elsenzgau“ Bad Rappenau Helmstadt am 15. Februar 1960 von acht Bad Rappenauern (Werner und Kurt Haug, Ludwig Schrezenmaier, Hans Müller, Willi Olbert, Günther Zimmermann, Rolf Kirrstetter und Adolf Zimmermann), drei Helmstädtern (Fritz Lauer, Werner und Helmut Ullrich) und zwei Reichartshausener Männer (Karl Siegmann und Ludwig Heiss) gegründet.

1.Vorstand wurde Werner Haug, Kassierer Ludwig Schrezenmaier und musikalischer Leiter Willi Jöst. Unterstützung erfuhr man damals von Regierungslandwirtschafts-       direktor und Leiter der damaligen Landwirtschaftsschule in Neckarbischofsheim,Willi Jöst und dem Kreisbauernverband Sinsheim.


 

 


 

Die ersten Proben fanden Abwechselnd in Helmstadt und im damaligen alten Sportheim in Bad Rappenau unter der musikalischen Leitung von Willi Jöst statt. Der erste öffnetliche Auftritt mit den vom Wieslocher Fanfarenzug abgegebenen Uniformen erfolgte am 15.September 1960 beim Landjugendtag in Zuzenhausen. Dadurch ergab sich auch die Farbkombination Blau und Weiß,da dies die Farben des Wieslocher Fanfarenzugs war.

 

Aufgrund der Lautstärke der Fanfarenmusik musste immer Wert darauf gelegt werden, dass die Probendomizile an der Ortsrandlage waren.Von 1962 bis 1964 übte man in der stillgelegten Ziegelei von Willi Olbert beim Schloßpark,ab 1964 konnte man im Kleintierzüchterheim gegenüber dem Friedhof die Proben abhalten.



 


Im Jahr 1968 wurde dann beim damaligen Kinderkurheim "Siloah" an der Salinenstrasse eine zum Abriss freigegebene Baracke frei,die der Verein kostenlos bekam.Sie wurde in Eigenarbeit abgebaut und am heutigen Standort des Fanfarenheims oberhalb Schützenhaus wieder errichtet.

 

Der Platz wurde von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Für die Errichtung waren viele Arbeitsstunden von nöten, für die sich zahlreiche aktive Mitglieder bereit erklärten. 

Durch diesen Neubau musste man sich einerseits mit keinem anderen

Eigentümer  mehr und andererseits mit wesentlich weniger

umliegenden Anwohnern abstimmen. Als gut besuchte und viele Jahre beliebte Veranstaltung etablierte sich schnell der

alljährliche Kappenabend an Fasching, der durch die gute Bewirtung und die teils großartige Stimmung zu einem gern besuchten Fest wurde.

Herausragende Auftritte in diesem Zeitraum waren: 1963 die erste Teilnahme beim achten Südwestdeutschen Fanfarenzugtreffen in Wiesloch, 1964 die Teilnahme an der DLG-Messe mit großem Festzug in Hannover und Auftritt vor dem damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke (CDU). Seit 1964 bis heute spielt die Landjugendfanfarengilde auch bei Faschingsumzügen in den vordersten Reihen, zunächst in Bad Wimpfen und dann zunehmend mehr in den umliegenden Dörfern und Städten.

 

1965 wurde das erste eigende Fanfarenzugtreffen in einem Festzelt auf dem Kerweplatz veranstaltet.15 befreundete Fanfarenzüge nahmen am Fest mit Umzug teil.


 

1967 spielte man auf dem Festakt zum 20-jährigen Jubiläum des

Kreisbauernverbandes Sinsheim, 1970 wurde bereits das zweite

Fanfarentreffen in der neuen errichteten Landmaschinenabteilung des

Kornhauses Sinsheim-Bad Rappenau in der Raiffeisenstraße veranstaltet.

Es folgte ein weiteres Treffen 1973

in der früheren Fabrikhalle der Firma Zappel, dem heutigen Feuerwehrgerätehaus, ebenfalls mit einem Umzug. 1976 dann das nächste Treffen mit Umzug in der damaligen neu errichteten Großsporthalle. Alle vier Feste wurden durch den reibungslosen Ablauf und die gute Organisation zur vollsten Zufriedenheit der Besucher veranstaltet. 1977 spielte man beim Kreiserntedankfest in der Großsporthalle. 1978 wurde auch beim Treffen der sudentendeutschen Landsmannschaft in Bad Rappenau gespielt.

Die Eintragung ins Vereinsregister beantragte man 1979 unter dem Namen „Bad Rappenauer Landjugendfanfarengilde Elsenzgau e.V.“

Dass man beim Fanfarenzug gut bewirtet und bedient wurde, sprach sich schnell herum und so brauchte man sich nicht zu wundern, dass bei Straßenfesten das Vereinszelt ab 1978 zu einem der bestbesuchtesten des ganzen Festes überhaupt wurde. Auch als Bewirtschafter von anderen Veranstaltungen wurden wir deshalb gerne herangezogen, wie zum Beispiel beim Kreiserntedankfest 1977 und beim Treffen der sudetendeutschen Landsmannschaft 1978 in der Großsporthalle.

Unter der Leitung von Rolf Höllmüller ab 1974 kam es zu einem großen Zustrom an jungen Bläsern und Trommlern. Um diesen neuen Mitgliedern Instrumente kaufen zu können, wurden im Fanfarenheim mit großem Erfolg Discos abgehalten. Aus deren Erlös wurden fast ausschließlich Instrumente erworben. Dass diese Investitionen nicht umsonst waren, zeigte sich unter anderem bei den jährlichen Wertungsblasen in Schriesheim, bei denen man 1977 und 1978 den zweiten Platz erobern konnte, 1979 den vierten und 1980 wiederum den zweiten Platz.

Im September 1980 veranstaltete man anlässlich des 20-jährigen Jubiläums das 25. Südwestdeutsche Fanfarenzugtreffen in der Kurstadt. Mit 44 aktiven Mitgliedern, davon 8 in der ersten Stimme, 11 in der zweiten, 8 in der dritten, 13 Trommlern und 4 Fahnenschwingern war der Fanfarenzug innerhalb der Regie der 33 teilnehmenden Vereine mehr als gut besetzt.

1984 bis 1985 erfolgte der Umbau und die Renovierung des Fanfarenheims. Der große Saal wurde um einige Meter vergrößert, der komplette Innenraum mit einer Holzvertäfelung versehen und eine neue Küche eingebaut.

Das sechste Fanfarenzugtreffen des Vereins wurde 1985 zusammen mit dem 25-jährigen Jubiläum des Vereins gefeiert. Mit den Fanfarenzügen aus Bad Wimpfen, Pforzheim, Osterburken, Rauenberg, Donaueschingen, Stutensee, Dertingen, Herxheim, Bruchsal, Flehingen, Unterschüpf und Wiesental wurde gebührend gefeiert. Zu den Gratulanten gehörte auch der damalige Baden- Württembergische Landwirtschaftsminister Gerhard Weißer aus Mauer, sowie Kreisbauernverbandsvorsitzender Hermann Kemmler und der Vorsitzende des würtembergischen Weinbauverbandes,Gotthilf Link MdL.

Einen besonders hohen Stellenwert nahm von Anfang an die Kameradschaftspflege ein.

Einige Ausflüge hinterließen bleibende Erinnerungen bei den Teilnehmern, z.B. der erste Ausflug im August 1974 nach Unterankenreuthe bei Ravensburg. Im Jahr 1986 wurde Dresden und einige umliegende Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG) besucht, 1987 ging es nach Kehlheim und an die Walhalla, 1990 nach Ungarn an den Plattensee, 1994 nach Südtirol (Bozen), 1995 Zell am See und 1996 Wien-Schönbrunn.

Dazwischen sind noch folgende Auftritte zu erwähnen: Zwei Mal spielte man 1990 in der Bad Rappenauer Partnerschaft Contrexéville, bereits 1995 wieder. 1997 führte die Städtepartnerschaft den Fanfarenzug auch in die walisische Partnerstadt Llandrindod Wells.

Ein Generationswechsel erfolgte im Jahr 1999. Werner Haug gab nach 40-jähriger Tätigkeit als Vorstand das Amt an seinen Sohn Helmut ab, der bereits viele Jahre als Bläser der ersten Stimme dem Verein treu gewesen war. Ebenso gab auch Ludwig Schrezenmaier nach 40 Jahren sein Amt als Kassier ab. Auch der 2.Vorstand Heinz Kirrstetter stellte nach 17 Jahren sein Amt zur Verfügung.

Zahlreiche regelmäßige Auftritte prägten während der letzten zehn Jahre die Vereinsgeschichte. Da waren und sind zunächst die stetig regelmäßig wiederkehrenden Auftritte zu erwähnen. Zu scheinbar unverzichtbaren Auftritten gehören die Eröffnung des Stadtfestes, des Neckarfestes in Heinsheim oder des Lichterfestes im Kurpark sowie das Kulinarissimo in der Stadtmitte.

Bereits mehrmals bewirtschaftet wurde auch das Brauereifest der kurstädtischen Häffner-Brauerei, mit der der Verein seit Jahrzehnten eine freundschaftliche Verbindung pflegt. Zu den einnahmestarken Veranstaltungen hat sich auch die Bewirtung der Frühjahrs-Landmaschinenausstellung des Kornhaus Raiffeisenzentrums (KRZG) entwickelt.

Seit vielen Jahren pflegt der Verein auch die Verbindung nach Schwarzach zu den Johannes-Anstalten. Beim jährlichen Fest im Herbst wird schon seit vielen Jahren zur Freude der Anstaltsbewohner gespielt.

Auch überregionale Auftritte prägten die letzten Jahre. Unter anderem wurde beim Eröffnungsumzug des Münchner Oktoberfestes mitmarschiert, 2004 beim Formel 1 Rennen auf dem Hockenheim-Ring und auch 2005 beim Umzug des Cannstatter Volksfestes.

Auch bei der Hochzeit unseres 1. Vorsitzenden Helmut Haug mit Daniela Krug-Haug durften wir im Jahr 2005 dabei sein.

Zum Winzerfest nach Neustadt/Weinstraße fuhr man im Jahr 2006 und auch das Brezelfest in Speyer wurde besucht. Des Öfteren wurde beim landwirtschaftlichen Hauptfest in Bad Cannstatt aufgespielt.

Ein großer Programmpunkt in den vergangenen Lahren war auch die Landesgartenschau im Jahr 2008. Bereits in Gartenschauen danach und davor, sowie auf zahlreichen Grünprojekten durfte der Fanfarenzug als musikalischer Botschafter die offiziellen Besucherdelegationen begleiten. Mit vielen Auftritten war auch der Fanfarenzug dann bei der "eigenen" Gartenschau kräftig involviert. Sowohl die Eröffnungs- und Schlussveranstaltung wurden musikalisch umrahmt als auch eine öffentliche Probe aus der Hauptbühne abgehalten.

Nicht abgerissen ist auch die Verbindung zu den Partnerstädten. Auch in den letzten Jahren unternahm man einen Wochenend-Ausflug in die in den Vogesen gelegene Partnerstadt Contrexéville mit Teilnahme am Musikfest.

Als großes Ereignis kam dann am 28.Mai und 29. Mai 2011 das 50-jährigen Vereinsjubiläum. Auch diesmal übernahm der Fanfarenzug wieder das 52. Südwestdeutsche Fanfarenzugtreffen in Bad Rappenau.

 

Eingeladen waren diesmal 30 Fanfarenzüge aus der Sektion, dem Verband und umliegenden Städten.

Begonnen hat der Festakt Samstagsabends mit dem Festakt der befreundeten Fanfarenzüge in der Mühltalhalle in Bad Rappenau.

Sonntags fand dann das Treffen des Verbandes Südwestdeutscher Fanfarenzüge statt. Angefangen mit einer Sektionsprobe, Gemeinschaftsprobe, Freundschaftsspiel. Mittags dann ein Gemeinschaftsspiel und der Festumzug vom Salinenpark zurück zur Mühltalhalle.

Es ist alles super gelaufen und wird uns ewig in Erinnerung bleiben.

Zum 01.01.2015 hat der Verein 50 aktive und insgesamt 173 Mitglieder, die den Verein in seinen Belangen gerne unterstützen.